Glückliche, funkelnde Augen nach 3 Stunden Kampf
LG Neckargemünd richtet Vereins-Challenge für die eigenen Athleten aus
Lange hatten sie gewartet, die Athleten der LG Neckargemünd, bis sie endlich wieder im Stadion das Training aufnehmen duften. Wochenlang gab es Heimtrainingspläne via WhatsApp von den Trainern, die jeder Athlet eigenverantwortlich durchführen konnte. Das lief bei manchem ganz gut, andere taten sich extrem schwer, sich ganz alleine aufzuraffen.
Eine schwierige Zeit. Vor allem für die Jüngsten. Aber auch die Sport-Abiturienten scharrten mit den Hufen, wollten sie sich doch endlich noch auf ihre praktischen Prüfungen vorbereiten. Mitte Mai wurde dann von den LG Trainern ein Trainingskonzept bei der Stadt Neckargemünd eingereicht, in der Hoffnung, dass die Freiluftsportart Leichtathletik endlich wieder loslegen kann.
Ja – und am 19. Mai war es dann soweit– die ersten kleinen Grüppchen (4 Athleten mit einem Trainer) durften bei herrlichem Wetter endlich wieder zusammen trainieren. Dies bedeutete für die Trainer lange Trainings-Nachmittage, bis alle Kinder und Jugendlichen in 4er Grüppchen versorgt waren. Die Stimmung war bestens auf der Tartanbahn.
Endlich wieder Spikenägel unter den Füßen spüren, in die Grube springen, den Speer werfen….. -wie lange hatten sie darauf gewartet. Und der erste kräftige Muskelkater kam prompt. Mittlerweile sind die Gruppen wieder größer, alle werden pro Training erfasst, damit die Vereins-Challenge am 21.07.2020 in Neckargemünd 37 Kontakte dokumentiert sind, man versucht Abstand zu wahren, und das Training läuft richtig gut.
Mit großer Begeisterung wird 2-3x wöchentlich an der Schnelligkeit, Sprungkraft, Technik und Ausdauer gefeilt und der Ruf nach Startmöglichkeiten bei Wettkämpfen wird immer lauter. Nur wenige Vereine trauen sich mittlerweile wieder Wettkämpfe auszurichten, sind doch die Auflagen enorm. Für das Hygiene -Konzept muss ein großer Aufwand betrieben werden. Max 100 Athleten dürfen in einem Stadion starten, keine – oder nur sehr wenige registrierte
Zuschauer sind erlaubt. Und auch die Trainer müssen sich vorher anmelden. Keiner kann ohne Registrierung das Stadion betreten.
Der „run“ auf die wenigen Startplätze ist riesig, und viele Athleten müssen wegen der hohen Nachfrage abgelehnt werden. Traurig, wenn man gerade meint „Bäume ausreißen zu können“. Während es für die U16 und älteren Athleten in den letzten vier Wochen das ein oder andere Sportfest gab, werden die Jüngeren bislang völlig außen vorgelassen. Das ist sehr bedauerlich.

Deshalb hatten die Schülertrainerinnen Carmen Wandtke und Sarah Grocholl die Idee, eine Vereins-Challenge zu veranstalten. Die anderen Trainer waren sofort von dem Vorschlag begeistert. Die Idee reifte, Carmen nahm die Athletenmeldungen an, erstellte die Wettkampflisten und entwarf schöne Urkunden.
Als Kampfrichter standen die älteren Athleten, Trainer und Eltern zur Verfügung. Und für die elektrische Zeitnahme, konnte ein Trainerkollege, Harry Bauer vom TV Dielheim, gewonnen werden.
Am 21.Juli, zur normalen Trainingszeit, öffnete die LG Neckargemünd die Stadion-Pforten, registrierte alle Personen, die zum „Wettkämpfen“, „Kampfrichtern“ oder „Zuschauen“ kamen und um 16.00 Uhr starteten alle 38 AthletenInnen in einen Vierkampf.
Bei den Youngsters standen der 50m Sprint, der Weitsprung, der Heulerwurf und ein abschließender 800m Lauf auf dem Plan. Bei den 12-14 Jährigen wurden die Sprintstrecken länger (75m/ 100m) und der Heulerwurf durch den Kugelstoß ersetzt. Die Stimmung war prächtig. Der Bauhof hatte extra noch große Sonnenschirme vorbeigebracht, um bei dem herrlichen Hochsommerwetter ein paar schattige Plätzchen zu schaffen. Und die Kinder und Jugendlichen gingen mit Feuereifer ans Werk.
Es gab viele neue (inoffizielle) Bestleistungen – hatten die Kinder doch fleißig trainiert und schon seit fast einem Jahr keine Wettkämpfe mehr bestritten. Manch einer konnte es fast nicht glauben, wie schnell er seit letztem Jahr geworden ist, oder wie weit er gesprungen ist. Aber die elektrische Zeitnahme oder das Maßband lügen nicht.
Bei den abschließenden 800m Läufen wurde sich dann fleißig gegenseitig angefeuert. Alle hatten viel Spaß.
Gegen 19:20 Uhr sammelten sich alle Athleten auf der Tartanbahn im großen Halbkreis zur abschließenden Siegerehrung.
Carmen Wandtke kam mit einem Tablett mit glitzernden Medaillen und Sarah Grocholl leitete die Ehrungs-Zeremonie.
Jahrgangsweise wurden die Athleten geehrt und erhielten stolz ihre Urkunden mit ihren Platzierungen, aus den Händen ihrer Riegenführer. Außerdem erhielten alle Teilnehmer eine dieser wunderbaren, glitzernden Medaillen. Es war schön, in diese strahlenden Gesichter der AthletenInnen zu schauen.                     B.C.

Bericht, Ergebnisse und Impressionen (PDF)
Ergebnisse

Vereins-Challenge am 21.07.2020 in Neckargemünd