Der 1. Wettkampftag
Das Stadion Oberwerth in Koblenz war in diesem Jahr der Austragungsort der Süddeutschen Meisterschaften der Altersklassen U23 und U16. Das bedeutete eine zweistündige Anreise der Athleten der LG Neckargemünd und ihrer Betreuer. Ursprünglich wollten dort drei Athletinnen am letzten Wochenende der Pfingstferien an den Start gehen, doch die 400m Läuferin Katharina Gruhler musste bereits im Vorfeld den Start absagen, nachdem sie sich im abschließenden Lauftraining eine Sprunggelenksverletzung zugezogen hatte.
So reiste am Samstag zunächst nur die 15-jährige Silja Endrich an, um sich über 80m Hürden mit den besten W15 Athletinnen von ganz Süddeutschland zu messen. Ihren Vorlauf gewann sie klar mit 12,25sec, ging aber noch ein wenig gemütlich an die Sache ran. Insgesamt starteten 38 Athletinnen in 5 Vorläufen, und es zeichnete sich schon ab, dass das Starterfeld ein sehr starkes Niveau hatte.
Im Zwischenlauf hatte Silja wieder ein wenig Probleme mit dem Anlauf an die erste Hürde, lief etwas zu dicht auf, kam dann aber hinten raus sehr gut ins Rennen. Mit neuer persönlicher Bestleistung von 11,93sec sprintete sie mit einer Zehntel Rückstand auf Amelie Wachsmuth vom SCC Bad-Soden-Allendorf als Zweite ins Ziel. Damit war sie als Drittschnellste aus den Zwischenläufen für das Finale qualifiziert. Beim Einlaufen fürs Finale sah alles sehr gut aus. Der Sprint an die erste Hürde klappte mit frequenten Schritten perfekt. Das Finale konnte kommen. Drei Württembergische-, zwei Badische und eine hessische Athletin kämpften um die Platzierungen. Silja Endrich erwischte einen miserablen Start, nachdem der Starter außergewöhnlich lange gewartet hatte. Sie kämpfte sich aber von Hürde zu Hürde nach vorne und lief erneut mit 11,97sec unter 12 Sekunden – leider 29zehntel Sekunden an der Bronzemedaille vorbei. Die Medaillen gingen 11,65s, 11,67s und 11,68 an die Hessin Amelie Wachsmuth und die beiden Württembergerinnen Sandrina Sprengel und Franziska Blessin. Nicht auszudenken, was bei Silja mit einem guten Start möglich gewesen wäre. Zwar hatte sie 2x an diesem Tag ihre Meldebestleistung unterboten, war aber mit ihrem Endlauf nicht zufrieden. Etwas enttäuscht nahm sie ihre Urkunde entgegen. Das macht Hunger auf die Deutschen Meisterschaften am 06. /07.07. in Bremen!

Der 2. Wettkampftag – Berit und der Weitsprung

Ja es gibt so Wettkampftage, da ist einfach der Wurm drin. Zunächst sieht alles gut aus, und dann fehlt das kleine Quäntchen Glück.
Gleich in der früh um 10:00 Uhr starteten die U23 Frauen ihren Weitsprungwettbewerb. Mit dabei die 18-jährige Berit, die sich im großen Feld von 22 Athletinnen behaupten wollte. Etwas eingeschüchtert war die zierliche Berit noch beim Einspringen. Doch dann startete sie mit einem sicheren Sprung auf 5,25m in den Wettbewerb. Es zeigte sich schon, dass der ständig drehende Wind für einige Athletinnen eine Herausforderung werden sollte. Im 2. Durchgang gelang der Neckargemünderin ein toller Sprung, sie berührte aber hauchdünn das Plastillin – ungültig! Um in den Endkampf zu kommen, war klar, dass Berit über 5,50m springen musste. Leider erwischte sie Gegenwind, zog die letzten zwei Schritte, verschenkte viele Zentimeter und landete bei 5,27m. Das hatte sie sich anders vorgestellt.

Silja und der Kurzsprint
Mittags griff auch Silja Endrich wieder in das Wettkampfgeschehen ein. Die 100m standen bei der W15 auf dem Plan. Hier hatte sich die amtierende Badische Meisterin viel vorgenommen. Doch angesichts ihrer seit Wochen anhaltenden Probleme mit dem Vorfußballen, zeichnete sich am Sonntag in der früh schon ab, dass es schwierig werden würde. Der Hürdenstart am Vortag, mit Vor-, Zwischen-, und Endlauf hatte eine vermehrte Schwellung des Ballens hervorgerufen, sodass die Schmerzen wieder heftiger waren. Beim Einlaufen musste sie schon vorsichtig dosieren: Einsprinten ja- aber nicht zu viel, um den Fuß nicht zu sehr zu ärgern. So qualifizierte sich Silja mit einem soliden Vorlauf, nach schwachem Start und starkem Finish für den Zwischenlauf. Im Zwischenlauf dann ein ähnliches Bild. Der Starter wartete lang, Silja blieb regelrecht im Block sitzen, war selbst schockiert, kämpfte sich ran und wurde noch Zweite im Lauf. Die Zeit von 12,84sec. erschienen für Silja auf der Anzeigetafel – siebt-beste Zeit nach 3 Zwischenläufen. Acht kommen in den Endlauf! Doch Silja war nicht die Einzige mit 12,84sec. Noch weitere zwei Athletinnen hatten 12,84 sec gelaufen. Also wurden die Tausendstel bemüht- und hier zog Silja den Kürzeren. Am Ende gaben 3 Tausendstel den Ausschlag, dass Silja nicht ins Finale einzog. Die 15 -jährige war riesig enttäuscht. Doch jetzt nicht verkrampfen- in 2 Wochen in Bremen, bei den Deutschen Meisterschaften kann das schon wieder ganz anders aussehen!

Berit über 200m
Eine Woche wandern in den Dolomiten ist zwar wunderschön, scheint aber nicht die richtige Vorbereitung auf den 200m Sprint gewesen zu sein. 21 Athletinnen gingen in 4 Zeitläufen auf die halbe Stadionrunde. Berit ging im 2. Zeitlauf auf Bahn 2 ins Rennen. Startete zurückhaltend, lief dann zwischen 40m und 180m stark, bis ihr für die letzten 20m komplett der Sprit ausging. Schade! Das war heute wohl nicht ganz der Tag der Mädels aus Neckargemünd. Es gibt manchmal so Tage. Die Ergebnisse vom Sonntag haben leider nicht den Leistungsstand der beiden Athletinnen wiedergegeben. Doch die Hürdensprint- Bestleistung von Silja am Samstag und der knapp ungültige Weitsprung von Berit haben ja gezeigt, dass sie es eigentlich können.


Ergebnisse in Zahlen:

Silja Endrich (2004 W15)
4. Platz Finale 80m Hürden 11,97 sec. (+1,3 m/s)
Zwischenlauf 11,93 sec (+0,8 m/s)
Vorlauf 12,25 sec (+0,4 m/s)
9. Platz 100m 12,84 sec (+1,3 m/s)
Vorlauf 12,98 sec (-1,0 m/s)

Berit Cornel (2000/ WU23)
17. Platz Weitsprung 5,27 m (-0,7 m/s)
19. Platz 200m 26,37 sec

Bericht und Impressionen (PDF)

Süddeutsche Meisterschaften U23 und U16 in Koblenz am 22. und 23.06.2019