Berit Cornel überraschte sich selbst
Beeindruckend liegt es da – in einem tiefen Kessel – das Franken-Stadion von Heilbronn. Beim Betreten wird man geblendet von der „knallblauen“ Kunststoffbahn mit ihren acht! Rundbahnen, umzäunt von hohen Metallgittern (es ist ja auch ein Fußballstadion) und rundherum Tribünen- auf der Zielgeraden sogar überdacht und mit Sitzen. Auf der Nebenanlage herrscht emsiges Treiben. Hier bereiten sich die Athleten auf ihre Wettkämpfe vor. Dann geht’s erst mal zum sogenannten „Callroom“ bei Läufen 15 Minuten vor Start, bei technischen Disziplinen 30 Min vorher). Hier werden die Sportler aufgerufen und die Startnummern und die Spikenägel gecheckt. Anschließend werden die Athleten zu ihren Wettkampfstätten geführt. Ein ungewohntes Procedere für die meisten Wettkämpfer.

Fast die Siegerehrung verpasst
Am Samstag war für die LG Neckargemünd nur die 18jährige Berit Cornel in der älteren Alterklasse WU23 am Start. Seit Wochen etwas verunsichert, was den Weitsprunganlauf angeht, kam sie aber gleich ganz gut in den Wettbewerb rein. Im ersten Versuch verschenkte Berit noch viele Zentimeter bis zum Brett, steigerte sich dann aber von Versuch zu Versuch. Als 6. erreichte sie den Endkampf. Sprang dann im 4. Versuch mit 5,44m neue persönliche Bestleitung und toppte die Weite im 5. Versuch trotz Gegenwind gleich nochmal um 14 Zentimeter. Beim letzten Versuch war Berit dann zu schnell unterwegs und hinterließ klare Spuren im Plastillin – leider ungültig. Erst Minuten nach dem Wettkampf wurde der Neckargemünderin bewusst, dass sie mit ihrer Weite von 5,58m die Staufenerin Linda Henniger um einen Zentimeter auf den undankbaren 4. Platz verbannt hatte. Es siegte die Helmsheimerin Julia Kußmann vor Lena Stäbler (LG Filder).

Riesengroß war Berits Freude über Bronze- doch die Siegerehrung hätte sie beinahe verpasstsaß sie doch gerade im Callroom für den späteren 100m Sprint und hatte die Durchsage nicht gehört. Flink erklomm sie in letzter Minute noch den Podest und ließ sich stolz die Medaille umhängen.
Im anschließenden 100m Sprint, war Berit dann nicht ganz so zufrieden. Mit 12,82 sec erreichte sie im Gesamtklassement den 12. Platz.

Sonntag ging es zunächst für die ebenfalls 18-jährige Katharina Gruhler auf die Stadionrunde. Die Gegnerinnen im Lauf gingen das Rennen flott an. Katharinas Stärke ist normalerweise die 2. Hälfte des Rennens, doch „die Beine fühlten sich schwer an“, meinte hinterher die Waldhilsbacherin. Zwar war sie einen Hauch schneller, als bei den letztjährigen Süddeutschen Meisterschaften, aber sie war mit ihrem 11. Platz über die 400m sehr enttäuscht. Momentan ist die Abiturientin durch viele Vorbereitungsseminare für ihr FSJ und Auftritte mit dem Schulorchester stark eingespannt. Da bleibt das Training des Öfteren auf der Strecke. Zwei Stunden später gingen Katharina und Berit über die 200m an den Start. Katharina sah es eher als besseres Training an und wurde mit 27,07sec. 15.. Berit kam sehr gut in ihr Rennen und erreichte mit einer prima Zeit von 25,85sec. einen verdienten 6. Platz.

Ergebnisse in Zahlen:

Berit Cornel – (2000) WU23 – Weitsprung :
3. Platz 5,58 m (-0,8) (5,04 m / 5,34 m / 5,40 m / 5,44 m / 5,58m)

Berit Cornel – (2000) WU23 – 100m Sprint:
4. Platz 12.82 sec. – im 4. Zeitvorlauf

Berit Cornel – (2000) WU23 – 200m Sprint:
6. Platz 25,85 sec.

Katharina Gruhler – (2000) WU20 – 200 m Lauf:
15. Platz 27,07 sec.

Katharina Gruhler – (2000) WU20 – 400 m Lauf:
11. Platz 1:00,53 sec.

Bericht und Impressionen (PDF)

Baden-Württembergische Meisterschaften U18 + U23 in Heilbronn am 01./02.06.2019